Juristen pflegen eine hochkomplexe und verklausolierte Sprache, die es für Außenstehende schwierig macht, einen Zugang zu den oft interessanten Fragestellungen zu erlangen. Dieses Dilemma kann sich bei der »Bewerbung« der Kanzlei um neue Mandanten als Bummerang ausweisen. Hier setzt die Marketingdienstleistung der Juristin Petra Neubert an: komplexe Sachverhalte und aktuelle Rechtssprechungen werden textlich so aufbereitet und erklärt, dass es die Mandanten verstehen. Dadurch entsteht ein besonderes Vertrauensverhältnis und der Wert der Kanzlei steigt.
Ziel des Corporate Design Auftrages war neben der Namensfindung, die Schaffung einer Wortmarke, welche die hohe Klarheit der juristischen Text-Überarbeitungen widerspiegelt. Durch die Verbindung der lateinischen Worte »iuris« (Gesetz, Recht) und »scire« (Wissen, Verstehen) entstand das Kunstwort »juscire«. In Verbindung mit dem Claim »bitte Recht verständlich« entsteht eine semantische Dopplung, die auf die Kernkompetenz von Juscire abzielt: der Verständlichmachung von juristischen Sachverhalten und Rechtssprechungen. In der Wortmarke wurde der Kleinbuchstabe »s« durch ein angeschnittenes »§« ersetzt um auch auf der semiotischen Ebene den Bezug zum Rechtswesen herzustellen.
Bei der Analyse der vorherrschenden Bildkonzepte in Kanzleien fiel sehr schnell auf, dass häufig mit ähnlichem Stockmaterial gearbeitet wird. Das zu findende Bildkonzept sollte sich klar von dem allgemeinen einfallslosen Mainstream abheben. Durch die Verwendung von Modellbaufiguren, welche durch Macrofotografie sehr stark in den Fokus gestellt werden, entstand eine ganz individuelle Bildsprache, die viel stärker emotional berührt, als die oft Anwendung findenden Bilder der Kanzleien.